Bethlehemkirche

Geschrieben von Falk Neefken am .

Geschrieben von Falk Neefken
Letzte Bearbeitung 31.01.2018

Künstlerische Ausstattung

Wesentliche Teile der Ausstattung übernahm Hermann Focke (geb. 1924), ein Schüler von Ewald Mataré. Auf den Eingangstüren aus heller Eiche mit bronzenen Türgriffen zur Kirche – man muss dazu allerdings erst in den Vorraum gehen – hat er die Heilsgeschichte des alten und neuen Bundes herausgearbeitet.

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Focke äußerte sich dazu in der Festschrift zur Einweihung der Kirche am 11. April 1965: „Den Eingangstüren zum Gotteshaus kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie bilden die Abtrennung vom Vorhof zum sakralen Raum und führen hinein in die Gebundenheit der Gemeinde Christi ... Im linken Tor ist die Schöpfungsgeschichte dargestellt: Die Erschaffung des Lichtes, der Sonne, des Mondes und der Sterne. Unten die Trennung von Land und Wasser, umgeben von vier Reliefs mit der Erschaffung der Tier- und Pflanzenwelt. In der Mitte weist die Schöpferhand auf die Erschaffung des Menschen hin. Er ist die Krönung der Schöpfung und daher im Türgriff besonders hervorgehoben...Der schmale Flügel des linken Tores zeigt den Sündenfall und die Vertreibung aus der unversehrten Schöpfung.

 

gimp-focke-tuer3Die geschehene Heilsgeschichte, aus dem Schoße Abrahams wachsend, in die Gestalten der Propheten, Priester und Könige des Alten Bundes übergehend, bis zu Christus hin, ist das Thema der Gestaltung der zweiten Tür. In den Tafeln der zehn Gebote soll die Führung des Volkes Gottes durch seinen Herrn symbolisiert werden. Bethlehem, zu deutsch Brothaus, weist auf die Fülle der Zeit durch die Menschwerdung Christi hin. Der Fisch als Symbol für Christus öffnet dem Glaubenden das Tor zum neuen erlösten Leben.


Alle Bilder sind gebunden durch die Grundelemente Kreis und Dreieck. Der Kreis als Symbol für das Unversehrte, das Ruhende, das Vollendete, das Geborgensein, findet sich vorwiegend in den Darstellungen der Schöpfungsgeschichte. Als Gegensatz dazu in der anderen Tür das Dreieck als Zeichen für Unruhe, Dynamik, Härte. Beides findet in der Gesamtkonzeption zu einer Einheit."

 

Das rechte Portal verweist nicht nur auf die zehn Gebote, sondern auch auf die eschatologische Vollendung der Schöpfung mit dem himmlischen Jerusalem 

gimp-focke-tuer4 thumb medium250 0(Offenbarung 21). Die beiden Portale sind Fockes letzte größere Auftragsarbeit. Die ornamentale Gestaltung wirkt wie ein Vorgriff auf seine späteren abstrakten Faltarbeiten aus Papier und Metall. Die Türen entstanden 1964 und wurden 1965 angebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ebenfalls von Herrmann Focke sind der Edelstahl-Stern auf dem - campanileartigen - neben der Kirche stehenden Turm sowie das Altarkreuz. Beide Arbeiten entstanden 1983.

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Kirchenmusikalische Arbeit

Die Kirchengemeinde legt großen Wert auf ihre kirchenmusikalische Arbeit. Sie hat zwei Kirchenmusiker, davon einen mit A-Examen, zu deren Aufgabe neben der gottesdienstlichen Begleitung des Gemeindegesangs die Durchführung von Konzerten und die Leitung mehrerer Chöre (zwei Kinderchöre und die Kantorei) gehören. Die Gemeinde hält in der Bethlehemkirche zudem noch mehrere Instrumente vor, u. a. ein Orgelpositiv, einen Flügel, zwei Klaviere, ein Cembalo (Neupert), ein Keyboard sowie diverse Blechblas- und Orffsche Instrumente.

Die Bethlehemkirche wird auch genutzt für Proben und regelmäßige Konzerte des Löricker Kammerorchesters, ein Streichorchester mit einer fast 40-jährigen Kammermusiktradition. Gegründet seinerzeit in Düsseldorf-Lörick, hat es seit mehr als 10 Jahren in der Bethlehemkirche eine neue Wirkungsstätte gefunden und gehört aufgrund seiner vielfältigen Konzerte in der Zwischenzeit zu einem festen Bestandteil linksrheinischer Musikkultur. Ausführliche Informationen über Orchester und Konzerte finden sie auf der Internetseite des Orchesters. (www.loericker-kammerorchester.de)

 

Link zur home-page der Gemekinde: www.evangelisch-in-buederich.de

Literatur:
Margot Klütsch, Meerbuscher Kunstwege, Kunstwerke und Denkmäler im Stadbild, Düsseldorf 2010, S. 52.

 

.....und so sehen Künstlerinnen und Künstler die Kirche

Editha Hackspiel

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