St. Nikolaus
Geschrieben von Falk Neefken
letzte Bearbeitung: 17.02.2015
Künstlerische Ausstattung
Nach dem Neubau der Pfarrkirche St. Nikolaus in den Jahren 1853 bis 1855 wurden aus dem Vorgängerbau zwei barocke Beichtstühle, der Taufstein von 1647, die Plastik des Heiligen Nikolaus von 1756, und die Kanzel von 1743/44 in den neuen Kirchraum übernommen.
Detail des Osterkerzerzenständers Ebenfalls aus dem Vorgängerbau ist das Bild der Stifterfamilie Hausmann, genannt Venten, erhalten geblieben. Es entstand wahrscheinlich um 1683.
Evgl. Kirche Osterath
Geschrieben von Falk Neefken
letzte Bearbeitung: 31.01.2018
Künstlerische Ausstattung
Die Prinzipalstücke Kanzel, Altar und Taufstele schuf der Kempener Künstler Gilbert Scheuss. Scheuss ist seit 1997 freier Künstler, 1999 bekam er den Staatspreis für das Kunsthandwerk des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Prinzipalstücke muten konstruktivistisch an. Sie nehmen die Industriehallen-Konstruktion der 1960 erbauten Kirche in ihrer Schlichtheit auf, konzentrieren Blick und Gedanken, geben zwar wenig her fürs Gemüt, sprechen dafür aber mehr den Intellekt an. Die Profile aller drei Prinzipalstücke, des Osterkerzenleuchters und der Beistelltische bestehen aus Aluminium, so dass sich mit der Gleichartigkeit des Materials und ihrer Anordnung nicht nur ein stilistischer Zusammenhang ersichtlich wird: Die Taufe führt in die Gemeinde (Taufstele und Osterkerzenhalter), die ihre Gemeinschaft nach der Verkündigung des Evangeliums (Kanzel) am Abendmalstisch (Altar) feiert.
Die Tischplatte des Altars besteht aus hellen, industriell gefertigten Glasbausteinen. Die rechteckige Platte ruht auf acht Alluminiumfüssen, die als Profile jeweils in Zweiergruppen versetzt die Ecken zieren.
Das gleiche Prinzig gilt fürdieVorn Kanzel - mit dem Unterschied, dass sie lediglich auf sechs Füßen ruht. Vor, zur Gemeinde hin, zeigt sie ein farbiges Tuch (Antependium), geschaffen von Christine Wingels aus Nettetal, das je nach Kirchenjahreszeit ausgetauscht wird.
Violett ist die Farbe der Buße und steht für die Advents- und die Passionszeit. Beide sind Vorbereitungszeiten auf die großen Christus-Feste Weihnachten Ostern, deren Farbe Weiß ist. Grün wird während der Epiphaniszeit, eine Art zweite Weihnachtszeit, und der Trinitatiszeit genutzt. Rot steht für Pfingsten und weist auf die Feuerzungen hin, mit denen der Heilige Geist auf die Jünger kam. Schwarz ist an sich keine liturgische Farbe, findet aber in den letzten Jahren als Zeichen der Trauer am Karfreitag, dem Todestag Jesu, immer mehr Verwendung.
Das Taufbecken auf der Taufstele, die wiederum aus Profilen besteht, ist ein gläserner Halbwürfel, in dem sich eine Schale mit runder Mulde befindet. In die untere Schale lässt sich gefärbtes und somit sichtbar gemachtes Wasser einfüllen. Die obere Schale für das Taufwasser ist abnehmbar.
Die Osterkerze weist auf den auferstandenen Christus hin, der von sich gesagt hat: "Ich bin das Licht der Welt".
Das Abendendmahlsgerät sowie die Kerzenleuchter auf dem Altar schuf Jörg Mann, der in Meißen ein Atelier für sakrale Zinngestaltung (Restaurieren und Neu) unterhält.
Die von Horst Lerche, einem renommierten Farbkünstler aus Jüchen, in Türkisblau gestalteten Bretter der Decke verbindet die von Will Brüll gestalteten seitlichen Kirchfenster und hebt deren Farbspiel deutlich hervor.
Kirchenmusik
In der Kirche befindet sich eine 18-Register-Orgel von Verschueren, die in den 80er Jahren durch die Firma von Beckerath, Hamburg, vollständig neu intoniert wurde und so den deutlich gestiegenen Ansprüchen der Gemeinde auf qualitative Kirchenmusik entspricht . Die Gemeinde betreibt eine umfangreiche kirchenmusikalische Arbeit mit mehreren Chören (Kantorei, Singkreis, Gospelchor, Kinderchöre) und unterhält für diese, für die Begleitung der Gottesdienste und für die Durchführung von Konzerten eine B-Kirchenmusikerstelle vor.
Regelmäßig wird in Gottesdiensten und Konzerten musiziert. Jjährlich findet ein großes Chorkonzert mit Solisten und Orchester statt.
Hier ein Beispiel mit Foto
Sonntag, 04.02..2018, 18 Uhr
Jazz und Gedichte zwischen Dur und Moll - ein anregender Genuss mit Tiefgang
Christian Bauer (akustische Gitarre) und Wilfried Nogatz (Bass), eigene Jazz-Kompositionen.
Bertram Müller liest moderne Lyrik.
Foto: Herbert Becker
Kunst in der Apsis
Seit 2013 finden regelmäßig Ausstellungen im Rahmen von "Kunst in der Apsis" (https://apsiskunst.blogspot.com) statt. Sie richten sich thematisch nach dem Kirchenjahr und verbinden so künstlerisches Schaffen mit theologischen Denken. Hier eine kleine Auswahl an Arbeiten:
Advent: Tanja Kolenko, Und der Engel sprach zu ihr Weihnachten: Kryzstof Juretko, Malerei
Passionszeit: Helmut Martin-Myren, Frieden?
Ostern: Walter Ziegler, Licht der Welt Pfingsten: Johanna Sandau, Die Farbe Rot
Tritatiszeit: Monika Nelles, Installation Ilse-Petry-Ambrosius, Erntedank
Marlies Blauth, Fische
Trinitatis: Arno Mair-Grüneklee, Jesus Manfred Kassner, Auf der Flucht
Jazz rund um die Apsis
Als Ergänzung zu Kunst in der Apsis versteht sich Jazz rund um die Apsis, eine Veranstaltung, die je nach Jahreszeit in der Kirche oder im Freien stattfindet.
Brauchtum
Die Gemeinde ist relativ jung und infolgedessen nicht reich an Traditionen und Brauchtum. Die nach dem Krieg hierher verschlagenen Vertriebenen aus dem Osten hielten sich meist fern von den für sie fremden "katholischen" Bräuchen. In den 60er und 70er Jahren zogen aber immer mehr Menschen aus den umliegenden Großstädten nach Osterath, die weniger Scheu vor Schützenwesen, St. Martin und Karneval hatten und sich somit in das örtliche Brauchtum integrierten. So beteiligen sich heute evangelische Eltern und Kinder an St. Martinsumzügen, nehmen die evangelischen Kindergärten am Heimat- und Schützenfest teil und sind ganz selbstverständlich Evangelische Mitglieder in den hiesigen Schützenkompanien. In der Karnevalszeit ist der "Lustige Nachmittag" der Evangelischen Frauenhilfe ein fester Programmpunkt.
Weiteres zu den kirchlichen Wurzeln des Karnevals in der Menu-Leiste unter "Hintergrundwissen".
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