St. Mauritius

Geschrieben von Ludwig Petry am .

                             Religiöses und kulturelles Brauchtum

Die Kirche bietet Raum für Konzerte und ein vielfältiges Musikleben. Das benachbarte Alte Küsterhaus hat sich von einer Gemeindebücherei zu einer Kultureinrichtung mit Ausstellungen und Lesungen  entwickelt (Altes Küsterhaus und sein Kulturprogramm).

                                                            Krippe in St. Mauritius  

                                     Krippe_Büderich.jpg

                                                                                     (Foto: Ludwig Petry 2022)

Jedes Jahr in der Adventszeit ist die Büdericher Mauritius-Kirche durch eine Krippe geschmückt. Das ehrenamtlich tätige "Krippenteam" der Gemeinde,  in dem zahlreiche Frauen, Schützen und Handwerker tätig sind, rückt  die Szene von der Geburt des Heilands von vor über 2000 Jahren in Bethlehem räumlich und zeitlich nahe an uns heran. Die lokale Presse beschreibt und kommentiert die bildgewordene Adventszeit in Büderich (s. unten unter "Literatur und Zeitungsartikel": Angelika Kirchholtes in der Rheinischen Post vom 10.12.2022).

Zur Kulisse der Krippe gehören markante historische Gebäude des Ortes wie der Alte Kirchturm der Vorgängerkirche von St. Mauritius in der Dorfstraße, das Beuys-Mahnmal oder der Siebenschmerzensweg zur Niederdonker Kapelle Maria in der Not. Der Zeitbezug wird 2022 deutlich durch Szenen und Figuren, die auf "Homeoffice", auf das Projekt "Die Tafel" oder auf die nach Büderich gekommenen Flüchtlinge aufmerksam machen. Ein ausliegendes Blatt stellt den Bezug zum Gottesdienst und zur Messe dar. 

Die Krippe wird jedes Jahr neu aufgebaut. Was noch brauchbar ist vom Vorjahr, wird für die Kulisse und für das Bühnenbild wiederverwandt, die Inszenierung wird angepasst und aktualisiert. So bleibt die Erinnerung an das biblische Geschehen lebendig. 

                                                             Fronleichnamsfest

Das von den Schützen mitgestaltete Fronleichnamsfest gehört zum festen Bestandteil des Kirchenjahres. Dabei wird die dem Kölner Dom nachempfundene Büdericher Monstranz aus dem Jahre 1896 gezeigt. 

Das religiöse Brauchtum kommt insbesondere auch in den Wallfahrten zum Ausdruck. Zu den traditionellen und zum Teil inzwischen ökumenisch geöffneten Wallfahrten  gehören die mehrtägige Pilgerfahrt der Matthiasbruderschaft um Fronleichnam zum Grab des Heiligen Matthias nach Trier, die Pilgerfouren auf dem Jacobus-Pilgerfahrt im Rheinland sowie Tageswallfahrt  im Oktober nach Kevelaer. Zum Ziel gehört es, "gemeinsam unterwegs" zu sein in der Schöpfung.

Die jährliche Wallfahrt nach Kevelaer beginnt mit dem Pilgergebet und der Einstimmung in Büderich auf den Marienort am Niederrhein. In Kevelaer nehmen dann die Pilger an einer Bischofsmesse und am großen Kreuzweg teil. 

Das religiöse Brauchtum wirkt weit in die Dorfgemeinschaft hinein bzw. wird von dieser sehr stark getragen. Dazu gehören auch  die Fronleichnamsprozession sowie das Schützenfest an Pfingsten. Die über 440 Jahre existierende St. Sebastianus-Bruderschaft Büderich e.V. mit ihren über 700 (aber keinesfalls nur katholischen) Mitgliedern  ist der St.-Mauritius-Pfarrgemeinde eng verbunden.

Zum traditionellen Brauchtum gehört weiterhin das Dreikönigssingen  um den 6. Januar, bei dem  junge Sternsinger aus der Gemeinde auftreten. Im Auftrag des Kindermissionswerks des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das diese Aktion seit 1959 bundesweit koordiniert, sammeln Kinder Geldspenden für Kinder in Not. Sie ziehen von Haus zu Haus und schreiben über die Haustür den Segensspruch für das Jahr (hier für 2011)  "20+C+M+B+11" (zwischen der Jahreszahl 2011 steht der Segensspruch "Christus mansionem benedicat" = Christus segne dieses Haus; volkskundlich stehen die drei Buchstaben auch für die Initialen der Heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar).

An die noch bis 1960 in Büderich durchgeführte Herz-Jesu-Prozession erinnert das Straßenkapellchen am Dülsweg/Ecke Blumenstraße. 

Im Jahre 2012 feierte Büderich (wie auch Strümp) 100 Jahre St. Martin. 1912 organisierte Volksschulrektor Theodor Hellmich in Büderich den ersten St. Martins-Zug. Die Rheinische Post vom 27. Oktober 2012 bringt seinen Bericht, der mit folgenden Worten beginnt: "Als ich den Martinszug 1912 auch hier im Ort einführte, der an manchen Orten des Niederrheins, besonders aber in Düsseldorf, schon lange Jahre in hervorragender Weise bestanden hatte, sammelten die Lehrpersonen und später ein Komitee Geld und Mehl und Äpfel...."

Über Kunst, Kultur und Brauchtum wie z.B. die traditionelle Niederdonker Festoktav informiert der Link zum Internetauftritt der Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist: www.smhg.de