Haus Meer

Geschrieben von Ludwig Petry am .

Haus Meer Toreinfahrt 1920

 

Auch aus der Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Büderich ist Haus Meer nicht wegzudenken. „Das ehemalige katholische Kloster Haus Meer wurde zur geistlichen Zelle der Evangelischen in Büderich“ (Friedemann Johst ):Friedrich Freiherr von der Leyen richtete unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg (1919)in seinem Schloss einen Raum her, in dem alle 14 Tage ein Sonntagsgottesdienst für evangelische Christen stattfand.(Foto) Diese gottesdienstliche Tradition im Schloss Meer blieb erhalten, bis im Jahre 1932 in Büderich ein ehemaliges Brauerei-Gebäude (heute ein Autohaus) In der Meer Nr. 5 als erste evangelische Kirche eingerichtet wurde. Neben den Gottesdiensten im Schloss fanden Parkgottesdienste unter freiem Himmel statt, zu denen sich Düsseldorfer Jugendkreise trafen. (Foto: Andacht im Park, Album v.d.Leyen)
Friedrich von der Leyen gehörte seit 1933 zur„Bekennenden Kirche“, die sich dem Machtanspruch des Nationalsozialismus widersetzte. Er versprach dem gleichgesinnten Pfarrer Gottfried Hölzel von der ev. Kirchengemeinde Düsseldorf-Heerdt und seiner Familie Zuflucht auf Haus Meer, falls dieser aus seinem Pfarramt entlassen werden sollte. Den Gartenflügel bewohnte der Publizist Werner Witthaus, bei dem sich bis zur Bombardierung des Schlosses im Jahre 1943 die Gruppe der „Kerzianer“ heimlich traf, zu der auch der Künstler Ewald Mataré gehörte, dem die Nationalsozialisten 1933 seine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie entzogen hatten. Von der Zusammenarbeit von Witthaus und  Mataré und dem Nachkriegsgefühl  zeugt auch die im Landtag von NRW aufgestellt Skulptur "Phoenix" von Mataré mit den Worten von Witthaus: "Um`s Wort und Widerwort und wieder Wort - das Schweigen und das Auferstehen". Sonja Mataré, die Tochter des Künstlers, stiftete 2015 aus dem Nachlass des Vaters ein Kreuz als Glasmalerei für die Niederdonker Kapelle.