Haus Meer

Geschrieben von Ludwig Petry am .

Haus Meer Toreinfahrt 1920
Über die Klosterzeit gibt es zahlreiche Quellen. Eine der wichtigsten stammte aus der Feder von Hermann Keussen. Die späteren Schlossherren gaben dem Heimatforscher den Auftrag, die Geschichte ihres nach der Säkularisation erworbenen Besitzes aufzuschreiben. Die Schrift trägt den Titel „Das adelige Frauenkloster Meer bei Neuss, Crefeld 1866“. Sie enthält  Angaben über die Leitung des Klosters, die Zusammensetzung der Klosterbewohner und Bediensteten, über den Ablauf des Alltags, über die Einrichtung im Kloster (z.B. „Krankenhaus“), über die sozialen Tätigkeiten außerhalb des Klosters (z.B . Gründung und Betreuung eines Krankenhauses in Büderich),  über die weit verzweigten Besitztümer außerhalb des Klosters, über die wirtschaftliche Tätigkeit (die Äbtissin war zugleich „Holzgräfin“), über die häufigen Kriegswirren mit Zerstörung und Wiederaufbau des Klosters  und über den Verbleib der „Kirchenutensilien“ nach 1804 (so wurde z.B. die Orgel der Büdericher Kirche verkauft).  Diese sonst schwer zugängliche Quelle finden Sie in digitaler Form in der Universitätsbibliothek Düsseldorf.  Die Geschichte Büderichs von Theodor Hellmich (s. Literaturangaben) basierte weitgehend auf dieser Quelle, soweit es um Haus Meer geht.
Über 600 Jahre lebten im Kloster Meer meist adelige Chorfrauen nach der Regel des Hl. Augustinus. Ihre Tracht war schwarz. Zu der Ordensregel gehörten: Liebe und Gemeinschaft, Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam und regelmäßiges Beten. Im Klosterleben des Mittelalters sahen viele eine Alternative zum gesellschaftlichen Leben draußen. Die Alternative war aber nicht immer leicht durchzuhalten, wie „Visitationsberichte“ zeigen.